Warum wir im Schwarzwald Cego spielen:
"Verkehrsabgelegene, urständige Landschaften zeigen sich noch heute dem Skat wenig geneigt!"
Dr. Friedrich Schlager 1951
Sucht ihr Mitspielmöglichkeiten, oder bietet Ihr welche an?
Bei Facebook gibt es eine Gruppe die heißt "Cego ". Dort können sich Cego-Begeisterte zusammenfinden, über Regeln fachsimpeln, sich zum Spielen verabreden und über regelmäßige Cego-Treffen informieren. Außerdem werden alle Fragen zu historischen Karten beantwortet
Die neusten Beiträge findet ihr hier:
Die Oper, der Freischütz von Carl Maria von Weber, wurde im Jahr 1821 uraufgeführt. Sie schien damals die Massen zu begeistern, so dass ein Kartenmacher gute Chancen sah, ein Tarockblatt mit Motiven aus dieser Oper zu verkaufen. Die Geschichte vom Freischütz habe ich euch unten, unter die passenden Trümpfe zusammengefasst, etwas gekürzt natürlich;-)
Was auf den Trümpfen 2-9 dargestellt ist, gibt uns noch gewaltige Rätsel auf.
Meines Wissens ist der Kartenmacher unbekannt. Das Blatt dürfte aus dem 2. Drittel des 19. Jahrhunderts stammen. Das Blatt stammt aus der Sammlung von Frieder Büchler. Herzlichen Dank für das Recht sie hier veröffentlichen zu dürfen.
Die Karten sind zwar noch nicht alt, denn sie wurden erst in der 2. Hälfte der 1940er Jahre von der Kartenfabrik Rudolf Rausch gedruckt. Dennoch gehört sie zu den seltenen Blättern. Die Firma ASS und F.X. Schmid haben schnell nach dem Krieg die Markführerschaft wieder erlangt. Damit hatten die kleineren Druckereien wie diese Karlsruher Firma wenig Chancen sich auf dem Nachkriegsmarkt zu halten. Sicherlich lag es auch daran, dass die beiden vorgenannten Kartenfabriken mit ihren schönen bereits lang eingeführten Blättern eindeutig einen Vorteil hatten.
Die Trümpfe dieses Blattes folgen den Jahreszeiten mit einer Winterlandschaft auf Trumpf 1 über die Aussaat im Frühjahr die Ernte und die Urlaubsvergnügen im Sommer die Weinlese im Herbst und Weihnachten und Neujahr auf Trumpf 20 und 21.
Das Blatt stammt aus der Sammlung von Frieder Büchler, dem ich für die Veröffentlichungsrechte herzlich danke!
Diese Regel ist geschrieben von Dr. Friedrich Schlager aus Rastatt. Es gab sie in unterschiedlichen Layouts von den 1950er bis in die 1970er Jahre. Schlager war in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts der "Cego-Papst". Von ihm stammt die erste Veröffentlichung über die Geschichte des Cegos: "Das badische Nationalspiel „Cego“ und die anderen in Baden und an Badens Grenzen volksüblichen Kartenspiele" von 1951.
Damit ist hier eine einigermaßen aktuelle und kompetente Regel aus dem "Hohen Norden" verewigt. Rastatt gehört heute zu den nördlichsten Gebieten in denen aktuell noch Cego gespielt wird. Interessant z. B. ist in dieser Regel, dass der Bettel den Soli aussticht, oder dass alle "Cego fort" sagen dürfen. Der "Räuber" heißt hier "Ramsch" wie beim Skat.