Regionales

Regionale Besonderheiten

...mit einem musikalischen Einstieg von Martin Wanger alias Fidelius Waldvogel:

Aus diesen Orten findet Ihr auf dieser Seite die regionalen Regeln:

Hier die Links dazu:

(Einigermaßen) geordnet von Norden in den Süden.

Der grobe Überblick

Der "Ulti"- und die "Halbe" und andere regionale Besonderheiten



Wer sich intensiver mir Cegoregeln auseinandergesetzt hat, dem fällt auf, dass es einige Spielweisen ganz vermehrt im südlichen Teil des Schwarzwaldes gibt. Dazu gehören  "die Halbe" und die Kombination aus "Soli" und "Ulti".

Diese Spiele fehlen in allen wichtigen Cego-Regeln des 20. Jahrhunderts. Sowohl die Altenburger Regel, wie auch die Regeln von FX Schmid erwähnen weder die Halbe noch den Ulti. Aus meiner Sicht hängt das damit zusammen, dass die ersten Nachkriegs-Regeln in Nordbaden verfasst wurden. Das waren Altenburger Regeln von 1953 die von Dr. Friedrich Schlager aus Rastatt. In dieser Region wird der Solo-Ulti und die Halbe nie, und der normale Ulti selten gespielt. Auch die nächsten Regeln von FX Schmid, die in den 1970er Jahren den Spielkarten beilagen, kennen diese Spiele nicht. Auch hier gehe ich davon aus, dass diese Firma Berater hatte, die nicht aus dem Südschwarzwald stammten. Damit hat die Halbe und der Ulti nie den Einzug in die  großen Regelwerke des 20. Jahrhunderts gefunden. Dies änderte sich schlagartig zu Beginn der 2000er Jahre als sich ein paar Südbadener die Aufgabe setzten, gemeinsame Regeln für eine Schwarzwaldmeisterschaften zu erstellen. Plötzlich war die Halbe und der Ulti in ein sehr wichtiges neues Regelwerk übernommen worden.


Woher die grundlegenden Unterschiede kommen, wie beispielsweise die Frage ob 70 Punkte oder 79 Punkte im Spiel sind,  ob lieber zu dritt als zu viert gespielt wird, oder ob eine Halbe gibt oder nicht, ist für mich momentan noch ein Rätsel, dem wir in den kommenden Jahren möglicherweise noch auf den Grund kommen. Schaumama.




Regeln beim Kurs der

VHS Titisee-Neustadt am Thurner

Die Regeln beim Kurs am Thurner in St. Märgen repräsentieren  die  Regeln, wie Cego um Titisee, Hinterzarten und Breitnau gespielt wird. Normalerweise  wird zu viert gespielt, man ist aber auch dem Spiel zu dritt nicht abgeneigt. Es wird mit 2 Karten gezählt und mit einer Halben gespielt. Der Räuber wird häufig nach Regeln gespielt. Beim Räuber zählt Jungfrau doppelt, ebenso bei über 40 Punkten oder selbst angesagt. Wir haben festgelegt, dass man sich freiwillig selber noch um eine Stufe hochsteigern kann. Das wird von Ort zu Ort anders gespielt. In Titisee z. B. konnte man sich unbegrenzt selbst hochsteigern. Hatte man hier eine Halbe ersteigert, konnte man freiwillig auch die Geiß spielen.  Die "Halbe" wird immer mal wieder als "Leere" bezeichnet, dafür heißt die "Leere" dann "Ganz Leere". Wenn man bei einer "Leeren" keine Leere hat darf man auch ein Bild spielen, das aber nicht stechen darf. Der Drescher ist möglich. Diejenigen die auf den Berg gehen, bekommen das Lied gesungen "Auf dem Berg so hoch da droben". Der Soli-Ansager darf nicht selbst gegen den Soli gehen. Derjenige rechts vom Soli-Ansager ist beim Gegensoli in der Vorhand. Der Ulti, der mit einem Soli kombiniert werden kann, war früher nicht so teuer. Bei den Tarifen haben wir uns den Regeln der Schwarzwaldmeisterschaften angepasst.

Wie in anderen Gegenden  gibt es auch hier von Wirtschaft zu Wirtschaft  geringfügige Unterschiede. Beispielsweise kann man in Waldau auch dann noch einen Ulti spielen wenn man beim Steigern ein gutes Blatt gefunden hat, das einen Ulti ermöglicht.

Danke an Kurt Leschke für die Neugestaltung des Regelblattes.

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VHS Regeln Titisee-Neustadt

Der Kurs wird geleitet von den drei "Cego-Professoren" Martin Wangler, Achim Laber und Nikolaus König . Bild: Naturschutzzentrum Südschwarzwald

So spielen die Cegofreunde in St. Georgen

In Sankt Georgen im Schwarzwald spielt man weitgehend nach den Cego-Regeln der Schwarzwaldmeisterschaft. Spielt man zu dritt, wird mit Pflichtsoli gespielt. Zusätzlich zu Bettel und Piccolo gibt es noch den Grebschler (exakt 2 Stiche) und den Pascha (exakt 3 Stiche). Sonderspiele können offen gespielt werden, dann zählen sie doppelt. (Quelle: Dieter Elsäßer www.cegofreunde.jimdofree.com)


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Ein großer Reichtum an Sonderspielen: Unadingen

In Unadingen gibt es Dinge, die gibt es sonst nirgends auf der Welt. Nach Bettel und Picolo folgt Zwillibus (exakt 2 Stiche), Drilling (exakt 3 Stiche), Vierlefax (exakt 4 Stiche) und Pfifferling (exakt 5 Stiche). Wer Contra-Cego lernen möchte,  ist in Unadingen genau richtig. Außerdem kann ein Räuber von demjenigen gewonnen werden, der ALLE Stiche macht.  Wie in anderen Gegenden auch, wird manchmal kurz vor Schluss noch eine Pflichträuber-Runde gespielt. Die Karten darf man zusammenwerfen wenn man 7 Leere auf die erste Hand bekommt. Dann muss frisch ausgeteilt werden.  Die Trumpf 1 wird als "Bachquakli" bezeichnet. Das Spielen einer Halben üblich.  Die Unadinger Regeln beinhaltet auch die Regeln für den Offiziers-Cego. Eine Variante die zu zweit gespielt wird und gut zum Cegolernen als Vorstufe zum richtigen Cego genutzt werden kann. 

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Unadinger Cego-Regeln

Das Bild zeigt Jugendliche, die in den 1930 er Jahren in Löffingen Cego spielen und zwar mit einem  heute sehr seltenen Blatt: Die "Ansichten" von Fromman und Morian aus Darmstadt. Die Unadinger mögen mir die Verwendung eines Löffinger Bildes in ihrem Kapitel nachsehen, aber ihr seid ja eingemeindet;-).  Danke an Rita Bölle für die Nutzungsfreigabe des Bildes.

So spielt man in Singen

In Singen wird das Cego ohne eine Leere gespielt. Es werden zur Abrechnung  3 Karten zusammengezählt und der Räuber wird nicht nach Regeln  gespielt. Danke für die Info an Familie Käppeler.  Bemerkenswert ist die Seite vom Schwärzehof auch, weil ein altes Kartenblatt der Firma Altenburger Spielkarten präsentiert wird. Dieses Kartenblatt war eine damalige "Neuauflage" eines der ersten bürgerlichen Kartenblätter der Firma Wüst aus Frankfurt. Es ist heute nur noch selten zu finden.

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Vom Bäpperle in Freiamt

Wie häufig, wenn vorrangig zu dritt gespielt wird, spielt man auch in Freiamt ohne Sonderspiele und ohne eine Halbe. Der Räuber wird in Freiamt durch ein Pflichtsoli ersetzt. Außerdem darf bei 7 Leeren im ersten Blatt hingeschmissen werden. Dann muss neu gegeben werden. Es wird mit 3 Karten gezählt.

Sympathisch finde ich die Bezeichnung für Trumpf 1 = Bäpperle. Ob man das Bäpperle mit "Aufkleber" übersetzen kann? Wahrscheinlich nicht. Wie auch Bapperle ist das die Weiterentwicklung von "Bagatello", der ursprünglichen Bezeichnung aus dem italienischen Tarock

Danke für die Regeln an den Heimatverein Freiamt.

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Bräunlingen ist flexibel

Das Spannende an den Bräunlinger Regeln ist, dass sie zum ersten Mal durch John Mc Leod, einem englischen Spielkarten -Spezialisten im Jahr 1997  beschrieben wurden.  Er besuchte Bräunlingen und spielte das Spiel im Löwen und mit den Ministranten im Pfarrhaus. In Bräunlingen werden drei Karten zusammengezählt. Man ist aber flexibel, ob man zu dritt oder zu viert spielt.  Die Ministranten waren sich aber mit den Spielern im Löwen nicht ganz einig, ob man den Räuber nach Regeln spielt oder nicht. Den Drescher spielten nur die Ministranten. Außerdem waren die Ministranten der Meinung, dass man bei den Steigerungsformen, bei denen eine Leere auf den Tisch gelegt werden muss, tatsächlich eine Leere auf dem Tisch liegen muss. Die Spieler im Löwen waren da großzügiger. Hier darf man die Leere durch eine Bildkarte ersetzen. Nur stechen darf sie nicht.


Wie in anderen Gegenden wird also selbst innerhalb des Ortes nach unterschiedlichen Regeln gespielt.

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Oberwolfach - Die Regeln wurden bereits 1980 in Großbritanien veröffentlicht.

John Mc Leod, der Kartenspezialist, der auch die Regeln aus Bräunlingen ins Netz brachte, erwähnt auf seiner Seite eine Veröffentlichung von Michael Dummet  in dem Buch "The Game of Tarot". Dieser war 1974 in Oberwolfach Cego spielen und beschreibt die Regeln. Eine Halbe gab es in Oberwolfach nicht. wie im Kinzigtal üblich spilet man vorwiegend zu dritt. Wird mal zu viert gespielt gibt es Bettel, Piccolo und Räuber. Aber einen Ulti gibt es nicht. Es darf derjenige die Karten zusammenschmeißen, der sieben Leere oder mehr hat. Wer ein Spiel ersteigert, in der eine Leere auf den Tisch kommt, muss auch eine Leere haben. Sie darf nicht durch ein (nicht stechendes) Bild ersetzt werden.  In Oberwolfach  werden 3 Karten zusammengezählt.

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Der Solodu in Ichenheim

John Mc Leod erfuhr von Peter Müller folgende Regeln:

Wie häufig auf der Rheinschiene, wird auch in Ichenheim zu dritt gespielt. Dies ist auch beim dortigen Cego-Turnier selbstverständlich. Es werden auch dort 3 Karten zusammengerechnet.  Ungewöhnlich bei Spielen zu dritt ist allerdings, dass der Ulti als Sonderspiel existiert. Darüber hinaus gibt es den Solodu, ein Soli verbunden mit der Ansage alle Stiche zu machen. In Ichenheim bekommt man bei einem Berg  das Lied "Im Wald da sind die Räuber" gesungen.

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Vom Wälder-Schorsch die Regeln aus Bernau

In Bernau werden 3 Karten zusammengezählt und in der Regel zu Viert gespielt. Eine Halbe gibt es nicht und auch kein Pflicht-Soli.
Dafür hat Bernau ein paar interessante Sonderspiele.
Der Ulti heißt "Solo uf der Gaiß". Beim Ulti gibt es noch eine Varinante die heißt "uf em Zweier" (bei Solo uf de Gaiß) und "uf em Dreier". Dort muss der vorletzte Stich mit Trumpf 2 gemacht werden, beim Dreier mit Trumpf 2 in der vorletzten Runde und mit Trumpf 3 in der drittletzten Runde. Wenn das geklappt hat gab es Sonderpunkte, wenn nicht wurden die Punkte abgezogen.
Bei den Sonderspielen gibt es neben Betteler und Piccolo auch noch Mord und Doppelmord (Nicht zu verwechseln mit dem Mord im Mittleren Schwarzwald, der dort bedeutet, dass man offen spielt). Beim Mord müssen genau 2 Stiche gemacht werden und beim Doppelmord 3 Stiche. Neben dem Räuber (der nach Regeln gespielt wird) wird auch der Drescher gespielt. Der "Wälder-Schorsch" heißt im wahren Leben Georg Wasmer. Er hat das Spiel gelernt in den 70er Jahren.

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Seine Cego-Lehrer waren (von links nach rechts):  "... d Karolina Bucher (mi Großmuetter), d Anneliese Kreuz, de Josef Jehle (Kaufmann) und d Emili Schmidt (Löwewirtin)". Danke an Georg Wasmer für die Nutzungsfreigabe des Bildes.

Die Regeln an der Wutachmündung

Am Hochrhein in Wutöschingen werden 3 Karten zusammengezählt, es sind also 70 Punkte im Spiel. Eine Halbe gibt es nicht.  Dafür existiert bei den Sonderspielen noch der Piccolo Mord (exakt 2 Stiche)(Nicht zu verwechseln mit dem Mord im Nordschwarzwald, der dort bedeutet, dass man offen spielt). Der Räuber wird nicht nach Regeln gespielt. Beim Zählen wird nicht auf fünfer noch auf zehner aufgerundet. Es wird damit also um vergleichsweise geringe Beträge gespielt. Danke an Lothar Tröscher für die Regeln der Wutöschinger Rentner-Gang.

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Das Glottertal

Von Heinrich Hilzinger. Die Glottertäler auf dem Wuspenhof haben in den 1960-Jahren nach den "Altenburger Regeln"  gespielt, die aus den 1950-er Jahren stammt. Über nähere Infos bezüglich diese Regeln wäre ich sehr dankbar, sie sind im Netz nicht zu finden. In der Nähe des Rheintals spielt man auch im Glottertal vorrangig zu dritt und ohne eine Halbe, dafür mit Pflichtsoli.

Interessant im Glottertal ist, dass mit Contra und Re gespielt wurde. Waren die Gegner des Alleinspielers sicher zu gewinnen durfte einer von ihnen "Contra" ansagen, damit war das Spiel doppelt so teuer. Ist der Spieler der Ansicht, dass er gewinnt, kann er noch auf "Re" steigern. Eine Regel, die man auch in einigen Tarock-Regeln findet.


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Die Simonswälder Regeln

Die Simonswälder gehören in Sachen Cego zu den Individualisten. Der Ulti kann mit einem Solo kombiniert werden (das gibt es im Schwarzwald immer mal wieder). Nicht ganz begriffen haben ich den en 1er, 2er und 3er Ulti. Das wir Euch sicherlich mal ein Simonswälder erklären. Ebenfalls außergewöhnlich ist, dass ein Ulti auch aus der 2. Hand gespielt werden darf. Bettelmord und Piccolomord ist das Spiel mit aufgedeckten Karten, was doppelt zählt (nicht zu Verwechseln mit der Mord und dem Doppelmord im Landkreis Waldshut, der dort eine vollkommen andere Bedeutung hat: Exakt 2 Stiche sind dort der Mord und exakt 3 Stiche der Doppelmord). Und es gibt- für einen Hochschwarzwälder erfreulich auch die Jungfrau beim Räuber. Was außerdem was besonders ist, ist dass die 2 gleichen Leeren und die 2 verschiedenen Leeren  beim Steigern vor der ganz Leeren kommen(!). Bei den Gleichen und den Verschiedenen darf gedrückt werden was man will. Man braucht also keine Trümpfe zu drücken! Was uns Hochschwarzwälder auch gefällt: man darf sich freiwillig um eine Stufe selbst hochsteigern.

Es wird wie in den höheren Lagen des Schwarzwaldes häufig zu viert gespielt und es sind 79 Punkte im Spiel. Eine Halbe wird gespielt, man darf auch anstelle der Leeren ein Bild spielen, das aber nicht stechen darf.

Danke Heinrich Hilzinger für die Regeln.

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Dorset - Cego zu zweit: Innovation aus England

In England ist es -aus nahe liegenden Gründen- besonders schwer Cego-Spieler zu finden, wenngleich eine kleine und extrem passionierte Community besteht! Je weniger Spieler es gibt, desto eher muss man sich über Spielvarianten zu zweit Gedanken machen. Freunde aus Dorset, Jo und Paul Eaton von Englands Südküste, haben dies getan und folgende Regeln für zwei Spieler entwickelt. Das normale Offiziers-Cego war ihnen zu langweilig. Das Spiel zu zweit entsprich dem Spiel zu dritt. Der Spieler spielt gegen einen Gegner der mit 2 Blättern spielt. Eins verdeckt und eins offen auf dem Tisch liegend.  Die beiden Spieler steigern ganz normal. Das dritte Blatt ist noch verdeckt. Erst wenn einer der beiden Spieler das Spiel ersteigert hat, wird das 3. Blatt umgedreht. Man kann sich freiwillig bis auf zwei Leere selber hochsteigern.  Paul und Jo spielen mit folgenden Sonderspielen: Ulti, Räuber und Drescher. Beim Räuber und beim Drescher bleibt das 3. Blatt verdeckt.  Dieses Spiel ist auf jeden Fall auch im Schwarzwald zur Nachahmung geeignet, wenn der dritte Spieler mit Grippe im Bett liegt, Cego-Online spinnt, oder die Kinder aus dem Haus sind.

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Münzen aus dem Kaiserreich, die von der Deutsche Bank schon lange aus dem Verkehr gezogen wurden, dienen Paul und Jo als  "Spielgeld".

Dorset Rules

Die Schofheimer Regeln nach Blümle und Baumann

In Schopfheim spielt einer der bedeutendsten Cego-Fachleute Süddeutschlands:  Prof. Gerold Blümle. Er hat nicht nur wichtige Arbeiten zur Cego-Geschichte verfasst, sondern auch zusammen mit G. Baumann Cego Regeln  geschrieben, die auf den Regeln von F.X. Schimd basieren.  Nach diesen Regeln wird im Schwarzwaldverein Schopfheim gespielt. Das heißt, es werden 3 Karten zusammengerechnet. Eine Halbe wird nicht gespielt. Für mich spannen zu lesen war, dass der Soli-Ansager nicht nur mit gegen den Soli steigern kann, sondern, dass er beim Gegensoli sogar "selber" sagen kann. Das heißt er kommt dadurch in die Vorhand.

Ähnlich wie am Hochrhein, in Schliengen oder in Biederbach wird nicht aufgerundet, deshalb sind auch die Sonderspiele wesentlich billiger: Piccolo 10, Bettel 15,Ulti 20 und Räuber 5 . Außerdem spannend: es war die erste Regel in der ich gelesen habe, dass man regional beim Ulti die Geiß kaufen kann. Der Verkäufer verliert im Falle eines Verkaufs nicht mit den anderen beiden. Dies ist am Schauinsland, im hinteren Wiesental und in Oberried wohl möglich. 

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Oberried und Schauinsland

Danke für die Infos an Gerda Lorenz.  In Oberried und Hofsgrund spielt man heute nach den Regeln der Schwarzwaldmeisterschaft. Früher wurde aber meist nur zu dritt gespielt und 3 Karten zusammengezählt. Da der Räuber fehlte wurde mit Pflichtsoli gespielt. Eine Halbe fehlt. Als Sonderspiele wurden Bettel, Ulti und Piccolo gespielt. Diejenigen die einen Ulti spielen wollten, denen aber die Geiß fehlte, konnten die Geiß kaufen. Der Verkäufer der Geiß hat in diesem Fall nicht mit verloren, wenn der Ultispieler gewann.

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Das Preiscego in Biederbach

Vergleicht man die Biederbacher Cegoregeln mit denen aus Simonswald, fällt auf, dass die Elz eine massive Regelgrenze darzustellen scheint. Südlich der Elz wird nach stark abweichenden Regeln gespielt (Vergleiche Simonswald). Aber zuerst einmal zu Biederbach. Es wird zu dritt gespielt, eine "Halbe" gibt es nicht und es sind 70 Punkte im Spiel.  Sonderspiele gibt es auch keine, also wird mit Pflichtsoli gespielt. Es gibt lediglich einen Durchmarsch beim Soli. Eindeutig das teuerste Spiel! Beim Steigern auf die "Leeren-Varianten" muss man tatsächlich Leere haben. Bemerkenswert  ist, dass die Fächer nicht aufgerundet werden, das heißt es wird um vergleichsweise niedrige Beträge gespielt, verliert man beispielsweise mit 34 Punkten einen Cego so kostet das einen Cent. Es scheint, als ob man inflationstechnisch in den 1930-er Jahren hängen geblieben ist. Diese kleinen Beträge findet man nicht häufig im Schwarzwald, aber immer mal wieder (z. B. auch in Wutöschingen am Hochrhein). Danke an Heinrich Hilzinger für die Info.

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Hüfingen

Je näher man sich den Städten nähert, desto vielfältiger werden die Regeln nach denen gespielt wird (Das ist in Freiburg sehr ausgeprägt). Die Leute die dorthin zum Arbeiten kommen, bringen die Regeln aus ihren Gemeinden mit. Dort entsteht dann für gewöhnlich ein großer "Regelbrei".

Simon Fritschi berichtet, dass im Hüfingen selbst von Familie zu Familie anders gespielt wird. Es wird eher zu viert gespielt. Das Spiel zu dritt kommt seltener vor. Es werden in seinen Runden drei Karten zusammengerechnet. Die Grenze zwischen drei zusammenzählen in zwei zusammenzählen scheint -wie in Bräunlingen auch- quer durch den Ort zu verlaufen. Eine "Halbe" wird nicht gespielt. Der Räuber wird nicht nach Regeln gespielt. Zusätzlich zum Piccolo,  gibt es noch einen Doppelten und einen Dreifachen, je nach gewünschter Anzahl der Stiche.



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Das Markgräflerland:

Die Schliengener Regeln

 Traditionell wird in der Gegend wenn möglich zu viert gespielt, zur Not aber auch zu dritt. Beim Dreiercego gibt es keine Sonderspiele, dafür das Pflichtsolo. Bei mindestens 7 Leeren (die heißen hier "Brettle") gibt es das Rückgaberecht.
Die Punkte werden nach der Dreierzählweise ermittelt. Ausbezahlt wird pro Fach ein Cent, bei Verschwendern auch 5 Cent. Ein Markgräfler Cegokässle ist voller Kupfer! Eine Halbe gibt es außer bei Getränken nicht. Der Räuber wird nach der Regel gespielt, allerdings ist strittig, ob man während der ersten drei Stiche schon schmieren darf, wenn einem die Trucks ausgehen. Verschiedene Antworten bekommt auch, wer nach dem Vorrang von Piccolo oder Bettel fragt. Vom Hörensagen kennen manche Altvorderen noch den gewonnenen Räuber, wenn man alle Stiche macht und die Möglichkeit, gegen das eigene Solo mitzusteigern.
Der Drescher wird gepflegt, weil dieses arme Tierchen vom Aussterben bedroht ist. Den Piccolo gibt es mit einem, zwei oder drei Stichen. Der Ultispieler legt das Babberle (= die Geiß) offen neben sich auf den Tisch. Beim Turnier in Schliengen gibt es den Piccolo nur mit einem oder zwei Stichen, wobei der Zweier mehr zählt. Ein gewonnener Ulti zählt dort ebenso doppelt wie ein gewonnenes Solo. Danke Hansjörg Weckerlin.

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Die Waldkircher Kandelvariante

Waldkirch liegt im Elztal. Wir haben die Regeln aus Simonswald und Biederbach bereits kennen gelernt und wissen wie unterschiedlich flussaufwärts gespielt wird. Spannend waren für mich persönlich deshalb die waldkircher Regeln, wie sie dort von Richi Burger bei der VHS gelehrt werden. Tatsächlich würde ich diese Regeln als eine gute Mischung der beiden anderen elztäler Gemeinden bezeichnen. Diese Erfahrung kann häufig gemacht werden in größeren Ortschaften, in der die Leute zum Arbeiten aus den nachbarorten kommen und ihre Regeln von dort mitbringen.

Vorab: Es werden 3 Karten zusammengezählt und gespielt wird nur(!) zu viert. Eine Halbe gibt es nicht. Dafür aber ein paar Sonderspiele mehr. Der Ulti heißt Andi und ist mit 70 Punkten nicht ganz so teuer wie bei der Schwarzwaldmeisterschaft. Neben dem Bettel (50)und dem Piccolo (30) gibt es noch einen Piccolo mit 3 (50) und einen Piccolo mit 2 (40). Auch ein Drescher (30) wird gespielt, den man doppelt verliert, wenn man ihn selber ansagt.  Der Räuber zählt 30. Selbst angesagt doppelt und die Jungfrau ebenfalls doppelt. Allerdings gibt es einen Höchstbetrag von 70 Punkten pro Spiel. Obwohl mit Räuber und Drescher gespielt wird, gibt es auch ein Pflichtsolo. Die anhängenden Regeln enthalten noch ein paar gute Sprüche, die ich bislang nicht kannte und Tipps mit welcher Punktzahl wie hoch gesteigert werden kann.

Die schlechten Spieler werden nicht wie im Hochschwarzwald in die Cegoschule nach Wellendingen geschickt, sondern in die Cegoschule nach Kollnau;-). Spieler, die keinen Stich machen werden nicht auf den "Berg" geschickt sondern auf den "Kandel"



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Die Regeln beim Heimatverein Sandweier

Sandweier einer der nördlichen Cego-Vorposten der mir bekannt ist.  Spieler von Karlsruhe  und Baden-Baden kommen zum spielen hierher.


In Sandweier spielt man zu viert und zu dritt. Es werden 3 Karten zusammengerechnet. Die Sonderspiele Bettel, Piccolo und Räuber werden nur zu viert gespielt. Einen Ulti gibt es nicht, genauso wenig wie eine Halbe. Die Sandweierer spielen also recht eng an den Regeln von F.X. Schmid.


Danke Andreas Schurzmann für die Info aus 2023.

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Holzhausen

In Sachen Cego ein Klassiker unter den Rheintalgemeinden: In Holzhausen spielt man eher zu dritt als zu viert, es werden 3 Karten zusammengezählt und eine Halbe gibt es nicht. Da es keine Sonderspiele gibt wird mit Pflichtsoli gespielt. Und gegen den eigenen Soli darf man nicht mit steigern! Die Regeln stammen vom Verein für Kultur und Geschichte e. V. aus Holzhausen. Danke an Alexander Kloth. Er meint das auch in den anderen Marcher Gemeinden ähnlich gespielt wird.



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Die Regeln von Bernhard Falk aus Bühl

In Bühl gibt es nicht mehr sonderlich viele Cegospieler, daher bin ich Bernhard Falk besonders dankbar für diese Regeln, die er 1962 von seinen Eltern lernte.  Das Bild zeigt Bernhard, als Achtjähriger vorne rechts im Kreise seiner Familie. Die Frauen der Familie spielten nicht gerne deshalb hatte Bernhard schon früh die Aufgabe des dritten Mannes übernommen.

In Bühl wurden 3 Karten zusammengezählt und sowohl zu dritt wie auch zu viert gespielt. Eine Halbe gibt es nicht. Der Räuber war in Bühl nicht üblich, genau so wenig wie der Piccolo. Aber den Bettel spielte man hin und wieder.  Damit dürfte es sich um eine sehr alte Regel handeln, denn Piccolo und Räuber sind vergleichsweise "neue Erfindungen" im Cego, den Bettel gibt es schon wesentlich länger. Er wird schon 1772 in anderen Kartenspielen beschrieben.  Der Pflichtsoli war im Hause Falk üblich. Möglicherweise weil bei Falks eher zu dritt als zu viert gespielt wurde, fehlten die Sonderspiele. 

Die Geiß wurde auch Pfiff genannt, da merkt man die Nähe zu den Dreierles- Spielern im Nordschwarzwald, die die Geiß auch als Pfiff bezeichnen.

Danke an Bernhard Falk für diese Infos.


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Stupferich

der nördlichste Vorposten


Stupferich ist ein Vorort von Karlsruhe, und damit bislang (Februar 2024) der nördlichste badische Vorposten mit einer aktiven Cegospieler-Szene.  Am längsten wurde im Lamm in Stupferich gespielt, davor auch in einigen anderen Wirtschaften, die es heute in der Form nicht mehr gibt. Von den ca. 100 Nachkriegs-Cegospielern sind heute noch  ungefähr ein Dutzend übrig geblieben.


Zuerst das wichtigste, was für die Region nicht außergewöhnlich ist: Es wird ohne Halbe gespielt und es sind 70 Punkte im Spiel, damit müssen drei Karten zusammengezählt werden. Es wird aber genauso häufig mit 4 Personen gespielt, wie mit drei. Die Sonderspiele Bettel, Piccolo, Ulti und Räuber gibt  es, aber nur wenn zu viert gespielt wird. Den Drescher gibt es nicht.

Der Räuber wird "wild" gespielt, also nicht mit der Regel dass  Gstieß, Mund  und Geiß in den ersten drei Runden ausgespielt werden müssen. Beim Gegensolo sitzt der Spieler rechts neben dem Soliansager in der Vorhand.


Danke an Ludwig Kast, von dem die Informationen stammen und Andreas Schurzmann der mir die Infos  weitergeleitet hat.



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(c) www.stupferich.org

Die Regeln beim Turnier in Haslach im Kinzigtal

In Haslach gab es im März 2024 auf Einladung des Seniorenwerks mal wieder ein Cegotunier. Es waren 75 Leute mit dabei. Laut Presse war das ein Teilnehmerrekord.  In Haslach war es ein klassisches 3er-Turnier, in dem die Halbe und die meisten Sondespiele fehlen. Es wird mit Pflichtsolo gespielt und drei Karten zusammengezählt. Die einzigen Sonderspiele sind Ulti und Solo-Durch, der auch Talabwärts in Ichenheim gespielt wird und dort Solodu heißt. Das Solo-Durch ist mit Abstand das teuerste Spiel mit 64 Punkten pro Person. Es wird bei der Abrechnung nicht aufgerundet auf fünfer oder Zehner, so dass die Gewinne und Verluste in überschaubarem Rahmen bleiben. Danke  Heiner Hilzinger für die Info

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Zell am Harmersbach "Sonderspiele gibt es nur zu viert, aber zu viert gibt es nicht!" 

Im Ortsteil Unterentersbach gibt es 2024 noch einen kleine Cegoverein. Maria Gutmann Seniorwirtin vom Gasthaus Pflug ist eine der ungefähr ein Dutzend Mitglieder. Von ihr stammen die  folgenden Regeln: Wie in den Nachbarorten auch wird nur zu dritt gespielt  und drei Karten zusammengezählt. Sonderspiele gibt es nicht. Wie beispielsweise auch in Haslach wird nicht auf Fünfer oder Zehner aufgerundet. Bis man genug Geld im Vereins-Kässle hat für einen Ausflug, muss man also recht lange spielen. "Sonderspiele gibt es nur zu viert und zu viert gibt es nicht!"


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In Konstanz geht es linksrum

Die Konstanzer Regeln stammen ursprünglich aus Stahringen bei Radolfzell. Groß ist die Cego-Gemeinschaft in Konstanz nicht mehr. Im Winter wurde 2024 in der Steinernen Kugel oder in der Seekuh in der Altstadt gespielt und zwar zu viert.  Es werden 3 Karten zusammen gerechnet, damit sind 70 Punkte im Spiel. Halbe und Ulti gibt es nicht. Der Bettel zählt 15 Punkte, Piccolo 10 Punkte. Der Räuber wird wild gespielt... weitere Sonderspiele (außer den obigen und dem Solo / Gegensolo) gibt es nicht.
Abweichend zum anderen Regionen spielt man im Uhrzeigersinn (statt "in Schlagrichtung der Watschn").

Im Rahmen der Traditionspflege muss jeder, der versehentlich "Könige" zu den Hanoren sagt einen Strafschnaps trinken.
Als Schandlied beim Marsch  eignet sich nach Meinung von Stefan Scholtes  der Refrain vom "Cego-Lied" von Martin Wangler ganz ausgezeichnet.  Das kann aber leider nicht in der Rubrik "traditionelle Spielweise" verbucht werden;-).Von Stefan Scholtes stammen die Konstanzer Regeln. Herzlichen Dank dafür!

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Die Ibacher Regen vom Bürgermeister persönlich! 

2024. Bei Informationsveranstaltungen zu Naturschutzthemen gibt es manchmal auch wichtige Informationen zu regionalen Cego-Regeln. Danke an Helmut Kaiser für die folgenden Regeln:

In Ibach wird noch gerne und verbreitet Cego gespielt, anders als im Nachbarort Dachsberg. Die Ibacher spielen lieber zu viert als zu dritt. Es werden 3 Karten zusammengezählt, also sind 70 Punkte im Spiel. Eine Halbe gibt es nicht. Als Sonderspiele spielt man Ulti (den man nicht mit einem Soi kombinieren kann), Bettel und Piccolo. Der Drescher wird nicht gespielt. Der Soliansager darf nicht gegen seinen eigenen Soli mit steigern.


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Diese Seite ist und bleibt im Aufbau. Wenn ihr die Fragen unten beantwortet, tragt auch ihr zur Vielfalt dieser Seite bei.

Mir geht es vor allem um Spielweisen, die ihr von euren Opas oder Uromas gelernt habt.

Um einen Überblick zu bekommen, wo man nach welchen Regeln spielt, habe ich hier mal ein paar Fragen für Euch zusammengestellt:
1. Spielt man bei Euch traditionell eher zu dritt oder zu viert?
2. Rechnet man bei Euch traditionell eher 3 Karten oder 2 Karten zusammen? 
3. Spielt Ihr traditionell mit einer Halben oder ohne?
4. Spielt Ihr traditionell den Räuber nach Regeln?
5. Kennt man bei Euch weitere Sonderspiele?
6. Habt Ihr darüber hinaus abweichende Spielweisen?

Gerne könnt Ihr mir auch eine PDF  mit den Regeln Eures Cego-Turniers oder Eures Vereins schicken.

Ich freue mich über Eure Nachrichten!

Wie spielt ihr traditionell Cego?

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