"Welches sind eigentlich die offiziellen Cego-Regeln?". Diese Frage wird häufig gestellt. Die einfache Antwort darauf ist: "Die gibt es nicht". Alle "offiziellen" Regelwerke die von Kartenverlagen oder Buchautoren verfasst wurden, widersprechen sich zum Teil grundlegend.
Die Schwarzwaldmeisterschaft hat inzwischen aber ein überregionales Regelwerk etabliert. Daher sollen diese Regeln auf der folgenden Seite im Vordergrund stehen. Sie dient auch "Cego-Online" als Grundlage.
Auch andere "offizielle" Regeln kann man hier finden:
Das älteste hier aufgeführte Regelwerk stammt aus dem Jahr 1860.
Ihr findet auch das "Standardwerk" aus den 1970er-1980er Jahren: Das Heftchen von F.X. Schmid, das den Karten beilag.
Außerdem gibt es noch ein Regelwerk von Altenburger aus den 1970er Jahren, das so bereits in den 50er Jahren veröffentlicht wurde.
Inzwischen findet man hier auch die Regel zum Dreierles und zum Dappen. Zwei Schwarzwälder Spiele die mit Cegokarten gespielt werden, aber enger mit dem Schweizer und Österreichischen Tapp-Tarock verwand sind, als mit dem uns bekannten Cego .
Darüber hinaus sammle ich noch regionale Eigenarten, von denen es wirklich schade wäre, wenn sie bei den ganzen Vereinheitlichungs-Bemühungen unter die Räder kämen. Zum Wissen über diese Regeln könnt ihr beitragen, wenn ihr bei der Umfrage zu den regionalen Besonderheiten teilnehmt.
Mit den Regeln der Schwarzwaldmeisterschaft kommt ihr fast überall durch. Ein paar Fragen müssen aber immer vor dem Spiel abgeklärt werden, insbesondere wenn ihr im Rheintal, am Bodensee, oder in Unadingen spielt ;-).
Z. B. Wird mit einer Halben gespielt. Werden 3 Karten oder 2 Karten zusammengezählt. Wird der Räuber nach Regeln gespielt. Wird mit Pflichtsoli gespielt.
Sie waren in den 1980er Jahren häufig die letzte Instanz, da sie den Karten der Firma FX Schmid beilagen. Sie waren damals also weit verbreitet. Danke der Firma Ravensburger für das PDF, das unter folgendem Link runtergeladen werden kann. Die Regel unter dem Link dürfte aus dem Jahr 1990 stammen.
Diese Regel ist geschrieben von Dr. Friedrich Schlager aus Rastatt und wurde ab den 1950er Jahren bis mindestens in die 1970er Jahre veröffentlicht. Schlager war in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts der "Cego-Papst". Von ihm stammt die erste Veröffentlichung über die Geschichte des Cegos: "Das badische Nationalspiel „Cego“ und die anderen in Baden und an Badens Grenzen volksüblichen Kartenspiele" von 1951.
Damit ist hier eine Regel aus dem "Hohen Norden" verewigt. Rastatt gehört heute zu den nördlichsten Gebieten in denen aktuell noch Cego gespielt wird. Interessant z. B. ist in dieser Regel, dass der Bettel den Soli aussticht, oder dass alle "Cego fort" sagen dürfen. Der "Räuber" heißt hier "Ramsch" wie beim Skat.
Damals war es noch fraglich, ob man um ein Eheversprechen spielen durfte. Klar war aber, dass "Blödsinnige und Irrsinnige" nicht spielen durften.
Diese Regel ist nicht nur ein interessantes Sittengemälde der damaligen Zeit, sondern auch ein bemerkenswertes Dokument, wie Cego in Nordbaden um Mannheim gespielt wurde. Beispielsweise konnte man mit einem Soli gegen den Soli gehen und das höchste Spiel, das man ersteigern konnte war eine Leere. Sonderspiele gab es keine und auch andere Regeln, die vor dem "Solischinden" schützten, wie beispielweise ein Pflichtsoli, sucht man vergebens. Die Regel wurde in Feudental nahe Mannheim niedergeschrieben.
Das Dreierles wird heute noch in Mittelbaden um Rastatt herum gespielt. Wie alt das Dreierles genau ist, kann man bis heute noch nicht sicher sagen. Es ist dem Österreichischen Tapptarock ähnlicher, als das dem unten beschriebenen Südschwarzwälder "Dappen". Weitere Informationen im Kapitel "Geschichte".
Die Dreierles-Regeln von Ulf Martin hat er in www.pagat.com veröffentlicht.
Die Dreierles-Regeln aus Muggensturm sind von Karlheinz Hornung
Das Offiziers-Cego ist eine sehr einfaches Spiel für 2 Personen. In Unadingen wird das Offiziers-Cego genutzt um Kindern das Stechen und das Zählen der Karten zu lehren. Die folgenden Regeln stammen von dort. Danke für das Bild: Andreas Schurzmann
Das Dappen wird heute nur noch in wenigen Gegenden gespielt. In Buchenbach bei Freiburg, in Breitnau wo es kurz vor dem Aussterben und um Furtwangen. Ausgestorben ist es inzwischen in Schollach, in Schwärzenbach, in Unterbränd, in Hinterzarten und in St. Märgen. Möglicherweise auch "unten im Land" irgendwo. Ich bin sehr dankbar über Nachrichten, in welchen Gegenden es sonst noch gespielt wird oder wurde.
Es ist eine Tarockvariante die zu sechst oder zu siebt gespielt wird. Das Dappen ist ein Spiel das möglicherweise seine Wurzeln noch im 18. Jahrhundert hat und mit Schweizer Tarockvarianten verwandt ist.
Wir haben am 9. Februar 2024 "gedappt" und die Regeln von Buchenbach und Breitnau mal runtergeschrieben. Danke an Willi Wangler und Thomas Eckmann für die Regeln. Am 3. Juli 2024 waren wir mit John McLeod und Ulf Martin bei der Familie von Margit Klausmann in Furtwangen und haben die dortigen Regeln kennen gelernt.
Die Besonderheit beim Dappen ist, dass die Spieler wenige Karten auf der Hand haben (6 Karten bei 7 Spielern und 7 Karten bei 6 Spielern) und der Leger sehr groß ist (12 Karten). Da es bei so vielen Gegenspielern schwieriger ist eine Farbe durchzubringen, darf sich der Alleinspieler die höchsten Trümpfe aus dem Leger raussuchen. Das ist die Gute Nachricht. Die Schlechte ist: Er muss alle Karten aus den Leger übernehmen die 5 Punkte zählen (Gstieß, Mund und Geiß sowie alle Könige). Besonders die Könige werden bei 5 oder 6 Gegenspielern leicht abgestochen.
Wie wird Cego bei Euch gespielt? Zu dritt, zu viert? Räuber nach Regeln? Habt ihr weitere Sonderspiele? Sind 70 Punkte im Spiel oder 79? Spielt ihr mit einer Halben oder ohne? Diese Seite wird laufend durch Eure Regeln ergänzt. Von dort wissen wir gar nichts.